Miasma

Dieses Bild von 1831 sollte die Ausbreitung der Cholera durch schlechte Luft darstellen
Räucherapparat aus Messing, in dem süßlich duftende Kräuter und Pflanzen verräuchert wurden, um die umgebende Luft von „krankmachenden Dämpfen“ zu reinigen und zu desinfizieren (Spanien, ca. 1801–1900)
Räucherapparat aus Messing (Frankreich, ca. 1741–1850)
Silberne Vinaigretten, in der sich stark riechender Essig (in Schwämmchen) befand, dessen Ausdünstungen man inhalierte (Europa, ca. 1701–1800)

Miasma (Neutrum; von altgriechisch μίασμα míasma, deutsch ‚Besudelung, Verunreinigung‘)[1] bedeutet so viel wie „übler Dunst, Verunreinigung, Befleckung, Ansteckung“ und bezeichnete vor allem eine „krankheitsverursachende Materie, die durch faulige Prozesse in Luft und Wasser entsteht“.[2] Dabei ist der Bedeutungsumfang dieses Begriffs nicht rein auf den biologisch-medizinischen Effekt der „Krankheitsübertragung“ (miasmatische Infektion[3]) beschränkt, sondern kann auch im übertragenen Sinne auf die geistig-emotionale Ebene angewandt werden.

  1. Wilhelm Pape, Max Sengebusch (Bearb.): Handwörterbuch der griechischen Sprache. 3. Auflage, 6. Abdruck. Vieweg & Sohn, Braunschweig 1914 (zeno.org [abgerufen am 21. Januar 2020]).
  2. Wolfgang Wegner: Miasma. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 985 f., hier: S. 985.
  3. Peter Payer: Unentbehrliche Requisiten der Großstadt. Eine Kulturgeschichte der öffentlichen Bedürfnisanstalten von Wien. Löcker Verlag, Wien 2000, ISBN 3-85409-323-3, S. 25 und 62 (zugleich Dissertation, Universität Wien 1999).

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